Ein Engel für Dich – 2. Advent 2020
Es ist das zweite Wochenende der Zeit, die ihrem Ursprung nach dazu einlädt, Pause(n) zu machen. Unterbrechung. Die eigene Situation (selbst-) kritisch in den Blick nehmen: Anspruch? Wirklichkeit? Möglichkeit?
Das war wohl auch das Ziel von Johannes dem Täufer, dem wir in den Vorgeschichten der Evangelien begegnen, und der in der Katholischen Kirche den 2.Advent thematisch prägt: Bewundernswert sein Mut, Missstände aufzudecken und zu benennen. Furchtlos. Uneigennützig. Fast scheint uns dieser Anspruch zu hoch. Andererseits: Unbequem ist Christ-Sein schon – wie eigentlich jedes Leben, das auch das Schicksal anderer Menschen in den Blick nimmt.
Z.B. der Heilige Rochus, der seit März seine Nische links oben in unserer Schulkapelle verlassen hat und als kleine Holzfigur nun mitten auf dem Altar steht. Er hat vor etwa 700 Jahren seine Angst überwunden und den Pestkranken zur Seite gestanden, die von allen anderen verlassen worden waren. Er erinnert uns daran, dass wir nicht die ersten sind, deren Welt durch eine todbringende Krankheit herausgefordert wird.
Z.B. die Heilige Barbara, deren Fest wir am 4.Dezember feiern, und die der Legende nach mutig und kraftvoll für die Freiheit eintrat, die eigene Religion ausüben zu dürfen. Heute ein Grundrecht.
Mut und Tatkraft strahlen alle drei aus. Sie waren sich ihrer selbst sicher und dabei hat ihnen die Liebe Gottes geholfen. Fehler muss man machen dürfen. Das hilft. Das nimmt Angst. Das setzt Kräfte frei. Das hätte Jesus auch gesagt.
'Barbaratag'