Das Suitbertus-Gymnasium hat 2021 wieder an den alljährlichen „BERMUN fall conferences“ teilgenommen. BERMUN steht für „Berlin Models United Nations“. 

Unter normalen Umständen reisen Schüler aus der ganzen Welt jedes Jahr im November nach Berlin, um vier Tage lang an einer Simulation der Vereinten Nationen teilzunehmen. Dabei vertreten sie Delegationen der unterschiedlichsten UN-Mitgliedstaaten in Komitees und Räten, die denen der Vereinten Nationen entsprechen. Das Konzept MUN (Model United Nations), das auch außerhalb von BERMUN in den verschiedensten Formen existiert, bietet jungen Menschen einen Einblick in die Funktionsweise internationaler Diplomatie und der Vereinten Nationen. 

Unsere Schule hat dieses Jahr die kolumbianische Delegation vertreten, was allerdings pandemiebedingt nur online aus der Mediothek heraus möglich war. Wir waren fünf Delegierte, alle aus der Jahrgangsstufe 12: Patricia Auler, Ann Kristin Bormann, Noah Kornemann, Stella Mussinger und Daniel Sturm. 

Unter der Leitung von Frau Wolf haben wir uns bereits seit Juni auf BERMUN vorbereitet. Während dieser Vorbereitungszeit haben wir unter anderem eine Fülle an Informationen über Kolumbien zusammengetragen, die formelle Debattierordnung BERMUNs kennengelernt und selbst das Debattieren von Resolutionen geübt. Bei den Konferenzen waren wir im „Political Committee“, in der „Special Conference“, im „Social, Humanitarian and Cultural Committee“, im „Economic and Social Council“ und im „Disarmament Committee“ vertreten.

Alle Themen, die in den diesjährigen Konferenzen behandelt wurden, standen in Verbindung mit der übergeordneten Zielsetzung „Pursuing Peace in a World of War and Conflict”. Jeder Delegierte hat sich schon im Vorfeld der Konferenzen differenziert mit den Themen seines jeweiligen Rates oder Komitees auseinandergesetzt, den Standpunkt Kolumbiens zu diesen herausgefunden und Resolutionen geschrieben. 

Bei der Eröffnungszeremonie am Mittwoch, den 17. November, hatte das Suitbertus-Gymnasium als eine von nur wenigen Schulen die Ehre, digital eine der Eröffnungsreden zu halten. Daniel Sturm übernahm diese Aufgabe in seiner Rolle als kolumbianischer Botschafter. Im Verlauf der Konferenzen innerhalb der Räte und Komitees haben sich dann Delegierte unterschiedlicher Länder in möglichst realistischen Kombinationen beim sogenannten „Lobbying“ verbündet, gemeinsame Resolutionen erarbeitet, diese anschließend im Plenum diskutiert und schließlich zur Abstimmung gestellt. Am Samstag, den 20. November, endete die Veranstaltung mit einer Abschlusszeremonie.

Zu BERMUN gehört auch, dass Gastredner zum jeweiligen Leitthema auftreten und Vorträge halten. In diesem Jahr sprach zum Beispiel der Politikwissenschaftler Richard Gowan, Vertreter der „International Crisis Group“, über die Bedeutung der Vereinten Nationen als Friedenswächter und für globale Kollaboration in dringenden Angelegenheiten wie dem Klimawandel, Wirtschaftskonflikten oder verstärkt auftretendem Nationalismus und Populismus. Außerdem wurden zwei Fragerunden abgehalten. Die erste wurde von einem ukrainischen Botschafter über die Möglichkeit für zukünftigen Frieden zwischen Russland und der Ukraine geleitet. In der zweiten wurde dieselbe Fragestellung in Bezug auf die Situation zwischen China und Taiwan mit einem taiwanischen Repräsentanten als Gast behandelt.

Insgesamt haben wir alle sehr viel von BERMUN mitgenommen und jeder hat sein ganz persönliches Fazit gezogen:

„BERMUN hat mir die Möglichkeit gegeben, neue Freundschaften mit talentierten Jugendlichen von Südkorea bis nach Brasilien zu schließen. Es hat meinen Horizont deutlich erweitert und einen zeitlosen Entwicklungsimpuls für das gesamte Team geschaffen.“ – Daniel

„Es hat viel Spaß gemacht, über politische und für die Zukunft wichtige Themen wie z.B. „Cyber Warfare“ zu debattieren, mit welchen man im normalen Alltag nicht so häufig konfrontiert wird. BERMUN regt zum Nachdenken und Reflektieren an und schafft die Möglichkeit sich mit Jugendlichen aus aller Welt auszutauschen – einfach eine tolle Erfahrung!“ – Patricia

„Ich freue mich sehr, dass ich die Möglichkeit hatte an BERMUN teilzunehmen, weil es schlichtweg eine tolle Erfahrung war. Ich habe interessante Leute aus aller Welt in einem Rahmen kennengelernt, der mir unglaublichen Spaß gemacht hat und habe darüber hinaus neue Anregungen für meine Zukunftsgestaltung erhalten.“ – Noah

„Durch BERMUN konnte ich mich mit anderen interessierten Jugendlichen aus der ganzen Welt über brennende wirtschaftliche und soziale Fragen wie z.B. „ökonomische Interdependenz als Mittel zur Konfliktvermeidung“ austauschen. Ich bin dankbar für den Perspektivwechsel und die Denkanstöße, die ich durch BERMUN erhalten durfte.“ – Ann Kristin

„BERMUN gewährt einen Einblick in das Tun der UN, durch den die ganze Organisation greifbarer wird und man selbst versteht, wie kompliziert die Zusammenarbeit der verschiedenen Länder mit unterschiedlichen Interessen ist.“ - Stella

von Ann Kristin Bormann