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Griechisch

Präambel

„Der rabiate Wunsch nach Brauchbarkeit und Verwertbarkeit hat handfeste Mängel beim Lesen und Schreiben, beim Denken und Rechnen hervorgebracht. PISA hat es bestätigt, PISA sei Dank! Diese Erkenntnis hat es den Liebhabern der alten Sprachen leichter gemacht. Sie erhalten Beistand von denen, die dem effizienzsteigernden Innovationszirkus nicht mehr viel abgewinnen können“ (Konrad Adam, Kultur ist Sprache, in: ders., Bildungsmisere, Ullstein 2004, S. 115f).

Der Unterricht der Alten Sprachen, insbesondere des klassischen Griechisch, entzieht sich an unsere Schule diesem Innovationszirkus, indem er durch die Auseinandersetzung mit den sprachlichen Strukturen des Griechischen die Schülerinnen und Schüler zu einem tieferen Bewusstsein für das führt, was Sprache ausmacht, indem er durch die Unterrichtssprache Deutsch das Bewusstsein für die Möglichkeiten der eigenen Muttersprache findet, indem er durch das präzise und wortgenaue Lesen der Texte zu einer bewussten und intensiveren Form der Lesefähigkeit anleitet.

Nicht nur durch diese Punkte folgen wir dem schulischen Ideal der diakoneia, sondern insbesondere auch durch die Vermittlung zentraler Wertvorstellungen, wie z. B der Kardinaltugenden, der Ideale der Gemeinschaft (z. B. dem Dienst für die attische Polis) oder durch die Auseinandersetzung mit dem Fremden in der griechischen Kolonisationszeit, während der Auseinandersetzungen mit den Persern, im Reich Alexanders des Großen, die alle das antike Denken geprägt haben. Durch den direkten Zugang zu den Grundlagen der europäischen Zivilisation ermöglichen wir unseren Schülerinnen und Schülern die frühesten und grundlegenden Antworten auf die Fragen : „Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Wozu sind wir da?“ kennenzulernen. Dabei beziehen wir uns nicht nur auf die Literatur, die als klassische Literatur im Drama, Geschichtsschreibung und Philosophie prägende Wirkung auf Europa entfaltet hat, sondern legen als Schule katholischer Prägung auch dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die martyria früher Zeugen unseres Glaubens. Als Lehrer einer solchen Schule wollen wir die Schülerinnen und Schülern zu diesen Inhalten führen, indem wir „nicht selbst Ursache für das Licht der Erkenntnis oder für die unterschiedlichen Formen der Erkenntnis sind, sondern sie durch unseren Unterricht dazu bewegen, durch die Kraft ihrer eigenen Erkenntnisfähigkeit die erkennbaren Inhalte zu erfassen“ (Thomas v. Aquin, summa theolog. 1, 117 ad tert.).